Die Kontoverifizierung des Wettanbieters
Was man bei der ersten Auszahlung beachten muss
Die ersten Wetten sind platziert und nachdem man sich erst einmal ganz vorsichtig herangetastet hat, stellen sich die ersten Erfolge ein. Gewonnene Sportwetten, das nötige Quäntchen Glück und schon ist das Spielerkonto mit einem zufriedenstellenden Betrag gefüllt. Nun geht es also ans Auszahlen. „In ein paar Tagen habe ich dann das Geld auf meinem Konto“, denken die meisten Kunden und liegen damit erst einmal daneben. Denn bevor die Gewinne auf das Konto wandern, nehmen viele Anbieter von Sportwetten vor der ersten Auszahlung eine Identitätsprüfung vor.
Der ID-Check dient nicht nur zur Prävention von Geldwäsche, sondern auch zu eurer eigenen Sicherheit!von Torsten Schneider
Warum muss die Identität überhaupt geprüft werden?
Zunächst einmal vorneweg: Bei der Identitätsprüfung handelt es sich keinesfalls um eine Taktik der Anbieter, um die Auszahlung der Gewinne zu verzögern. Viele Kunden denken aber leider so und setzen sich daher nicht selten wutentbrannt mit dem Support des jeweiligen Anbieters auseinander. Dabei sollten sich die Kunden diese Energie lieber sparen, denn die Identitätsprüfung dient unter anderem auch dem Schutz des Kunden.
Man stelle sich vor, man hat größere Summe gewonnen, die aktuell auf dem Spielerkonto liegt. Einige Tage später entschließt man sich, diese Summe auf das eigene Bankkonto oder auf seinen PayPal Account zu transferieren. Doch dann ist der Schock groß: Das Konto ist leer! Cyber-Kriminelle haben sich der Zugangsdaten bemächtigt und sich die Gelder auf illegalem Wege auf ihre eigenen Konten überwiesen. Nun ist guter Rat teuer. Doch genau da setzt die Identitätsprüfung an. Dadurch wird verhindert, dass Unbefugte die Chance haben, an das Geld zu kommen. Ein weiterer Grund, der hinter einer solchen Prüfung steckt, ist der Faktor Geldwäsche. Diese soll durch die Verifizierung der eigenen Identität ebenfalls verhindert werden. Neben dem Spielerschutz gibt es also auch eine gesetzliche Komponente, die hier reinspielt.
Wie eine solche Prüfung funktioniert
In der Regel ist eine Identitätsprüfung für den Kunden nicht wirklich aufwändig. Und sie muss in der Regel nur vor der ersten Auszahlung vorgenommen werden. In letzter Zeit sieht man aber immer häufiger, dass zum Beispiel wie bei bet365 der ID Check schon vorher gemacht wird. Das hat den Vorteil, dass zum Zeitpunkt der Auszahlung dies bereist erledigt ist und es zu keinen weiteren Verzögerungen kommen muss. Natürlich gibt es hierfür kein einheitliches Prozedere, die einzelnen Anbieter setzen hier zum Teil auf unterschiedliche Methoden. Im Normalfall müssen persönliche Dokumente wie etwa der Personalausweis, der Reisepass oder der Führerschein in Kopie übermittelt werden. Hierzu genügt es, die Dokumente jeweils mit der Vorder- oder Rückseite einzuscannen. In der heutigen Zeit können die Dokumente auch mit einem Smartphone abfotografiert werden. Das erspart den Scanner oder den Gang in den Copyshop. Wichtig: Die relevanten Daten der Aus- und Nachweise müssen gut lesbar sein. Ansonsten wird die Legitimation abgelehnt. Auch ist unbedingt darauf zu achten, dass die Dokumente gültig sind! Ein abgelaufener Personalausweis etwa wird vom Anbieter mit Sicherheit abgelehnt werden. Einige Anbieter verzichten aber auch auf diese Form des Identitätsnachweises. So ist es auch möglich, einen so genannten „Postverifizierungs-Code“ im Kundenkonto einzugeben. Dieser wird dem Kunden – wie es der Name verrät – postalisch zugestellt.
Bei der Übermittlung gehen die Anbieter ebenfalls teils unterschiedliche Wege. Einige von ihnen stellen hierfür gesonderte Upload-Formulare zur Verfügung, in denen der Kunden die Unterlagen bequem hochladen kann. Andere Anbieter wiederum setzen auf die klassische Übermittlung per E-Mail. Eine moderne Maßnahme, die sich auf bei anderen Dienstleistern mehr und mehr durchsetzt, ist die Verifizierung per Videotelefonie, etwa über Skype. Hier wird der Kunde dann auf seinem Skype-Konto angerufen, muss mündlich zunächst seine Daten bestätigen und dann anschließend die Unterlagen gut sichtbar in die Kamera halten. Dies ist sicher der schnellste Weg der Legitimation. Allerdings sind auch die anderen Varianten per E-Mail oder Upload-Formular völlig ausreichend. Auch hier kann der Kunde damit rechnen, die die Verifizierung binnen weniger Tage abgeschlossen sein wird. Ist dieser Schritt erfolgt, kann das Guthaben endlich vom Spielkonto auf das eigene Konto wandern.
Sensible Daten dürfen und sollten geschwärzt werden
Gerade in der heutigen Zeit, in der man immer häufiger von Cyber-Kriminalität hört, sind viele Kunden zögerlich bei der Herausgabe bestimmter Daten. Einige Anbieter verlangen zum Beispiel mehr als nur die Übermittlung von Ausweisdokumenten oder dem Führerschein. In Einzelfällen ist es auch möglich, dass Kontoauszüge, auf denen die Angaben des Kunden zu sehen sind, mitgeliefert werden müssen. Auch wird mitunter ein Screenshot – zum Beispiel von Skrill/Moneybookers – verlangt, mit dem die Identität bestätigt werden soll.
Gerade beim Thema Kontoauszüge fühlen sich viele Kunden unwohl. Allerdings dürfen hier auch bestimmte Informationen wie etwa andere Buchungen, Kontostände oder sicherheitsrelevante Merkmale vor der Übermittlung an den Anbieter geschwärzt werden.
Wissenswertes zur Ein- und Auszahlung
Die Anbieter stellen in der Regel eine Reihe an Einzahlungsoptionen zur Verfügung. Hierzu zählt etwa die Zahlung per Kreditkarte. Bei allen Anbietern werden Visa- und Mastercard anerkannt. Sporadisch ist aber auch die Einzahlung per American Express oder Diners Club möglich. Wie bei anderen Transaktionen per Kreditkarte, benötigt der Kunde auch hier CVC-Nummer (Kartenprüfnummer), die sich auf der Rückseite der Karte befindet.
Zu den weiteren Einzahlungsoptionen gehören zudem die normale Banküberweisung, PayPal, Skrill/Moneybookers oder aber auch Giropay und die Sofortüberweisung. Auch per Paysafecard kann das Konto aufgeladen werden. Der Vorteil bei Giropay, Sofortüberweisung oder PayPal liegt auf der Hand: Der eingezahlte Betrag steht dem Kunden sofort zur Verfügung. Allerdings ist zu beachten, dass bei Giropay und der Sofortüberweisung ein Zugang zum Online Banking der Hausbank Pflicht ist.
Bei der Auszahlung gibt es ebenfalls einige Dinge zu beachten. So kann diese bei manchen Anbietern erst ab einer bestimmten Summe erfolgen. Wenn die Minimumgrenze zum Beispiel bei 15 Euro liegt, müssen alle Beträge darunter so lange eingesetzt werden, bis die Grenze erreicht ist. Im ungünstigsten Fall gewinnt der Spieler nicht und verspielt dann den entsprechenden Betrag. Außerdem ist bei der Auszahlung zu bedenken, dass diese meist nur auf dem Wege ausgeführt wird, wie das Konto auch aufgefüllt wurde. Wer zum Beispiel eine Einzahlung per PayPal veranlasst hat, kann den Gewinn normalerweise dann nicht direkt auf sein Bankkonto überweisen. Das Geld wird zunächst auf das PayPal-Konto überwiesen und muss anschließend vom Kunden von dort aus auf sein Bankkonto transferiert werden. Zu beachten ist auch die Anzahl der maximal möglichen Auszahlungen pro Monat. Einige Anbieter erlauben es dem Kunden nicht, unbegrenzt Auszahlungen auf das eigene Konto vorzunehmen. So sind – je nach Status des Kunden – teilweise nur zwei Auszahlungen pro Monat möglich. Dies ist vor allem dann ärgerlich, wenn man einen großen Betrag auf der „hohen Kante“ hat, diesen aber nicht auszahlen kann. Entweder muss man sich bis zum nächsten Monat gedulden oder spielt fleißig weiter. Im schlimmsten Fall ist der Gewinn dann aber wieder verspielt. Ein Szenario, das bei den Anbietern sicher nicht ganz ungewollt ist.
Fazit: Der Identitätsnachweis dient der Sicherheit
Zusammenfassend ist zu sagen, dass es sich bei Identitätsnachweis vor der ersten Auszahlung nicht um Schikane seitens der Anbieter handelt. Sie sind einerseits durch die Glücksspielbestimmung des Landes, aus dem die Lizenz stammt, an solche Bestimmungen gebunden. Andererseits dient dies auch der Sicherheit des Spielers. Denn wenn sich Fremde Zugang zum Konto verschaffen, ist der Frust natürlich groß. In den meisten Fällen verläuft diese Prüfung reibungslos und nimmt auch nicht so viel Zeit in Anspruch. Und auch die Freigabe durch die Anbieter erfolgt im Normalfall binnen weniger Werktage, oftmals sogar schneller. Darüber hinaus kann die Identitätsprüfung oftmals auch bereits vor Beantragung der Erstauszahlung durchgeführt werden, sodass der Auszahlprozess nicht in die Länge gezogen wird.